Notizen aus...

Meine Stadt

Hauptmarkt

Anfang des XII. Jahrhunderts teilte Pegnitz die junge Stadt in 2 Hälften: die nördliche benannt nach dem heiligen Sebaldus mit der Burg und Häusern der Handwerker um sie herung und die südliche, benannt nach dem heiligen Lorenz. Konrad III. überließ judischen Flüchtlingen den Sumpfgebiet an dem rechten Pegniztufer, also am Rande der nördlichen Stadthälfte. Die Juden sind von Pogromen 1146 am Rhein nach Süden geflohen.

1349 erreichte die nächste Verfolgungswelle Juden in Süddeutschland. Diesmal wurden sie des Anzettelns des biologischen Krieges praktisch bei sich zu Hause beschuldigt: die Ohnmacht der Ärtze und der Kirche vor dem schwarzen Tod drängte erschrockene Bevölkerung zu unvorstellbaren Taten, die Boccaccio so lebhaft in seinem Dekameron beschrieb.

Die Pest, die diesmal Nürnberg umgangen ist, wurde zu einem bequemen Anlaß, auf Anhieb mehrere Probleme der Stadt zu lösen. Zur Mitte des XIV. Jahrhunderts wuchs die Start so stark an, dass der ehemalige von Juden bewohnte Stadtrand, sich "plötzlich" und unaufhaltsam wie ein Winteranbruch in die Stadtmitte gerückt ist.

Partizier Ulman Stromer, wessen Haus sich in der unmittelbaren Nähe des judischen Ghettos befand, brachte im November die teuer erkaufte Erlaubnis des Imperor Karl IV., das Ghetoo einzureißen. Am 5.Dezember dieses Jahres wurde Häuser und die Synagoge niedergerissen, 562 Menschen getötet, über 1000 aus der Stadt vertrieben.

Auf ruinen des Ghettos und der Synagoge wurde die Frauenkirche erbaut, die den östlichen Teil des Hauptmarkts einnimmt. Die Bau wurde vom Karl IV. großzügig unterstützt.