Notizen aus...

Altwiener Apfelstrudel

Im Gebäckwettberwerb meiner Oma stand für mich ihr Apfelstrudel auf dem ehrenhaften dritten Platz. Seltsamerweise werden ausgerechnet durch Apfelstrudel Kindheitserinnerungen wach. Also begab ich mich auf die Suche nach einem ultimativen Apfelstrudelrezept. Das Geheimnis eines guten Apfelstrudels ist im Teig verborgen. Mürbeteig und Blätterteig kommen für einen "echten" Strudel-Fan nicht in Frage.

Auf einer leider nicht mehr existierenden Web-Seite (http://www.best-of-austria.com/kochen/apfelst/) wurde ich fündig.

Der klassische Wiener Strudelteig

  • 500 g glattes (feinst gemahlenes) Mehl, das unbedingt Kuchentemperatur haben sollte
  • 2 frische Eier
  • 200 ml (200 g) lauwarmes Wasser (Gebt einen kleinen Spritzer Essig zum Wasser)
  • 1 Eßlöffel Pflanzenol
  • Prise Salz

WICHTIG ! Zutaten immer wiegen, da die exakten Mengen unumganglich fur das Gelingen des Teiges sind!

Alle Zutaten, wie auf den Bildern zu sehen, gefühlvoll zu einem Teig vermengen und mit der Hand (keine Küchenmaschine verwenden) solange kneten, bis sich der Teig von selbst von den Fingern löst!

Den fertigen Teig mit Öl bestreichen, in Küchenfolie einwickeln und am besten unter der noch warmen Bettdecke oder bei ähnlicher Temperatur gute 20 Minuten rasten lassen.

Die Apfel-Bröselfülle

  • 1,5 kg moglichst saure Äpfel (süße Äpfel schmecken nach dem Backen fad)
  • 300 g Brösel
  • 2 Eßlöffel Butter
  • 1 Handvoll Zucker
  • Für den, der's mag: etwas Zimt, Rosinen & Rum

Die Brösel bei mittlerer Hitze in Butter goldgelb anrösten (nicht zuviel, sonst werden die Brösel bitter) Die Äpfel schälen und feinblättrig schneiden und gegebenenfalls mit Zimt, Rosinen & Rum vermengen.

Das Ziehen des Strudelteiges

... and here we go...

Das Strudeltuch (Baumwolltuch, Tischtuch oder Leintuch in der entsprechenden Größe) auf dem Tisch ausbreiten und gleichmäßig mit Mehl bestreuen. Den Teig mit Mehl rundum bestreuen und mit einem Nudelholz – im Notfall geht's auch mit einer Weinflasche – ausrollen.

Der Teig wird dann nach & nach mit den Händen vorsichtig "ausgezogen", und zwar solange,bis man "eine Zeitung durch den Teig hindurch lesen kann" Sollte der Teig ein paar Löcher bekommen, geht des wegen die Welt nicht unter, es sollte nur nach dem Rollen die Fülle nicht ausrinnen!

Nach dem Ausziehen den dicken Rand des Teiges wegschneiden, den Schweiß von der Stirn wischen und zur Belohnung einen Schluck Wein trinken (von der Flasche ein paar Zeilen weiter oben)!

Das Füllen, Rollen & Backen

... das Schlimmste ist vorbei ...

Den ausgezogenen Teig mit den gerösteten Brösel, den Äpfeln & Zucker bestreuen, die Teigenden einschlagen und dann vorsichtig mit dem Strudeltuch einrollen.

Den gerollten Apfelstrudel in Teile schneiden, auf das mit Butter befettete Backblech legen und mit einem versprudelten Ei bestreichen (z'wegen der goldgelben Farbe).

Das Backrohr auf 220°C Ober- & Unterhitze vorheizen und den Apfelstrudel 35-45 min. goldgelb backen. Den Strudel mit einer Gabel anstechen – wenn an der Gabel nichts mehr haftet, ist er FERTIG!!